Buchvorstellung

Cover Thriller "Die Ewigen"

Science-Thriller

Erschienen 05-2018
Einband Kunststoff
Seitenzahl 480
Verlag Bookspot
ISBN 978-3-95669-104-1

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Die Ewigen

Was wäre, wenn …?

Dem Molekularbiologen Professor Krohn gelingt es, eine Methode zu entwickeln, den Alterungsprozess des Menschen zu stoppen. Aber die Nebenwirkungen könnten die Menschheit vernichten …

Als die Ehefrau des Millionärs Maximilian Kirchner im Sterben liegt, nimmt sie ihrem Mann ein Versprechen ab: Er soll alles dafür tun, ein Heilmittel gegen den Krebs zu finden, um so das Leben ihrer gemeinsamen Tochter zu retten. Kirchner setzt alles daran, dieses Versprechen zu erfüllen und engagiert den Molekularbiologen Professor Krohn. Diesem gelingt das Unfassbare: Mit seiner Methode ist nicht nur Krebs heilbar, sondern der Alterungsprozess des Menschen wird gestoppt. Aus der anfänglichen Idee wird eine kontroverse Behandlung, die nur einem kleinen Kreis von Super-Reichen des Planeten angeboten wird: Das ewige Leben. 

Einem Hacker gelingt es, in das System des Forschungsprojektes einzudringen. Er veröffentlicht die Namen der Personen, die behandelt werden sollen. Unter ihnen befinden sich viele, die für eine globale Finanzkrise verantwortlich sind. Es beginnt eine weltweite Jagd auf die, die man „Die Ewigen“ nennt. Auch Professor Krohn gerät in das Visier der Verfolger. Kann er für die Sicherheit der Testgruppe und sich selbst sorgen?

Als sich die Gejagten ein bisschen Luft verschaffen können, tauchen die ersten Nebenwirkungen der Behandlung auf…

Als der Mann wieder zu Bewusstsein kam, lag er in einer riesigen Pfütze aus Blut. Mühsam stand er auf und lehnte sich schnaufend gegen den mannshohen Kühlschrank. Mit glasigen Augen sah er sich um. Niemand war hier. Er war alleine. Er sah an sich hinunter, stellte fest, dass er unverletzt war und fragte sich, woher das ganze Blut kam.
Er schleppte sich durch die Küche in den Flur und von dort in das Wohnzimmer. Dort fand er die zwanzigjährige Natascha, offiziell das Kindermädchen. In Wahrheit seine Geliebte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie war vollkommen nackt, aber ihr eigentlich makelloser Oberkörper voller Blut und durch mehrere Stichwunden vollkommen entstellt. Er stöhnte leise und Speichel lief ihm aus den Mundwinkeln. Er hatte unerträgliche Kopfschmerzen. Der Mann achtete nicht weiter auf die Tote und schlurfte weiter. Zurück in die Diele, dann nach rechts, zur Treppe. Vor der ersten Stufe blieb er stehen – unsicher, ob er es nach oben schaffen würde. Langsam setzte er den rechten Fuß auf die Treppe.
Als er endlich oben angekommen war, brach er zusammen, weil das Pochen in seinem Schädel unerträglich geworden war. Vor einer Woche war der Tumor in seinem Gehirn nur so groß wie der Kopf einer Stecknadel gewesen. Innerhalb von wenigen Tagen war er jedoch regelrecht explodiert. Die bösartigen Zellen wucherten in einem noch nie dagewesenen Tempo. Jeder Mediziner hätte diese Geschwindigkeit für unmöglich erklärt. Von all dem wusste der Mann freilich nichts.

Er griff zum Treppengeländer und zog sich langsam hoch. Unsicher kam er zum Stehen und wankte in Richtung Schlafzimmer.
Dort fand er den leblosen Körper seiner Frau. Sie lag auf dem Boden, ihr Kopf in einem unmöglichen Winkel verdreht. Der Mann begriff nicht, was er sah. Langsam, als wäre er ein Greis, bewegte er sich auf seine Frau zu und hockte sich vor sie hin. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Kopf und er stöhnte laut auf. Seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Er griff seiner Frau an die Schulter und schüttelte sie leicht.
»Maria?«, sagte er undeutlich. »Maria, steh auf.« Erneut überfiel ihn eine Welle starken Schmerzes. Der Mann erbrach sich heftig auf den toten Körper seiner Frau.
Plötzlich schossen Bilder durch seinen Kopf. Bruchstückhaft erinnerte er sich an das, was geschehen war. Ein letztes Mal funktionierte ein Teil seines sich im Todeskampf befindlichen Gehirns. Maria, seine Frau, hatte ihn im Wohnzimmer mit dem Kindermädchen beim Sex erwischt. Sie hatte getobt und ihm erklärt, dass sie sich von ihm trennen würde, wenn er Natascha nicht umgehend zurück nach Russland schicken würde.

„Unbedingt lesenswert!“
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Leser-Welt.de
„Für mich einer der besten Wissenschaftsthriller der letzten Jahre!“
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Mundolibris.de
„Perfekte Mischung aus Spannung und wissenschaftlicher Utopie, die nicht nur bestens unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.“
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Freigeist Weimar

Rezension

»Die Grundidee der Handlung
Worum es geht, ist im Rückentext des Buches schon recht ausführlich beschrieben, auch wenn dieser – wie so oft – ein bisschen auf eine falsche Fährte lockt. So treten die „Nebenwirkungen“ der Behandlung erst gegen Ende des Buches tatsächlich auf und ein Großteil der Handlung dreht sich um Intrigen und Probleme der am Projekt beteiligten Personen.

Das macht aber überhaupt nichts, denn V.S. Gerling schafft es problemlos, seine Leser in den Sog der mit dem Projekt in Zusammenhang stehenden Ereignisse hineinzuziehen und sie erst wieder „auszuspucken“, wenn die Geschichte zu Ende ist. Unerwartete Wendungen sind an der Tagesordnung und wenn man sich einmal – was im Buch nur angedeutet wird – näher vorstellt, was ein Projekt wie „Die Ewigen“ in unserer Welt auslösen könnte, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.

Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog, der im Jahr 2018 spielt, beginnt der erste von vier Teilen im Jahr 2007. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, einmal ist natürlich Maximilian Kirchner gefragt, später wechselt die Perspektive auch zu den anderen am Projekt beteiligten Personen wie Patrick Faber oder Hubertus Krohn sowie zu einigen anderen Personen, die dann jeweils in der dritten Person berichten.

Zu Beginn geht alles etwas fix voran, jede Menge Ereignisse sind in kurzer Zeit unterzubringen und es gibt den einen oder anderen Sprung um Monate oder sogar Jahre. Dann aber, als es mit dem Projekt so richtig ernst wird, konzentriert sich die Handlung auf kurze Zeitspannen und man taucht tiefer ein in die Geschichte. Ein Rezensent hat den Schreibstil mit dem von Sidney Sheldon verglichen und so ganz weit hergeholt ist das nicht – aber auch keineswegs negativ zu verstehen. V.S. Gerling versteht es, mit wenigen Worten ein Bild zu erschaffen und auch in einem „zeitgerafften“ Ablauf große Spannung aufzubauen. Besonders im letzten Drittel ist es unmöglich, das Buch einfach wegzulegen, so sehr muss man wissen, wie es ausgeht. Und wenn man dann noch im Nachwort des Autors liest, dass er entgegen der ursprünglichen Absicht bereits begonnen hat, eine Fortsetzung zu schreiben, dann ist wieder alles gut!

Figuren
Maximilian Kirchner hat Geld, viel Geld. Doch mit all seinen Millionen gelingt es ihm nicht, seine Frau vor dem Krebstod zu retten. Umso dringender will er seine Tochter vor einem ähnlichen Schicksal bewahren und engagiert einen Experten, der ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln soll. Über diese Aufgabe vergisst er alles, was ihm wichtig ist und entwickelt sich zu einem kopfgesteuerten Despoten, der dennoch naiv genug ist, um bei seinen Mitarbeitern im Projekt „Die Ewigen“ die gleiche Uneigennützigkeit wie bei sich selbst anzunehmen. Dass deren Motive ganz andere sind, merkt er erst viel zu spät …

Er ist, ebenso wie Patrick Faber als zweiter Protagonist, grundsätzlich gut gezeichnet, lediglich seine Reaktion auf Fabers neue Freundin wirkt etwas sehr übertrieben und passt nicht ganz ins Bild. Patrick selbst ist auch ein bisschen Klischee und auch viele der sonstigen Figuren kommen einem vage bekannt vor, scheinen sie doch durchaus Vorbilder in der realen Welt zu haben. Etwas mehr Flexibilität bei der Namensgebung der Figuren wäre auch schön, bisher herrschen doch die Allerweltsnamen ziemlich vor (Richter, Schmidt, Fürst) und spiegeln eher nicht die Struktur unserer Gesellschaft wider. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau …

Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist in Klappbroschur aufgemacht, aus der hinteren Klappe lässt sich ein passendes Lesezeichen heraustrennen. Das Covermotiv passt hervorragend zur Geschichte, hier wird lediglich das I im Titel von einer mit einer rötlichen Flüssigkeit aufgezogenen Spritze symbolisiert, außerdem sieht man die Silhouette eines Mannes, der in eine Art Nebel hineingeht. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog vier große Teile mit insgesamt 107 Kapiteln, außerdem ein Nachwort des Autors und eine Zeitreihe der Genforschung sowie eine Danksagung.

Fazit
V.S. Gerling ist wieder einmal eine äußerst spannende Lektüre gelungen, die ein ausgesprochen interessantes Thema nur teilweise visionär weitererzählt, denn wer weiß schon, was die weltweite Forschung bereits geschafft hat und es nur niemandem erzählt? Unbedingt lesenswert

4.5/5

(Rezension: Eva Hüppen von Leser-Welt.de)

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